Australien 2007 - Teil 4


Tag 23 – Fr, 9.11.08: Kalgoorlie

Nach den Abenteuerwochen steht heute Sightseeing auf dem Programm. Allerdings sind die Touren für einen Besuch in der Superpit schon ausgebucht. So bleibt es bei einem Fotostopp an der Aussichtsplattform der Mine. Von hier oben sehen die riesigen Fahrzeuge wie Lego-Spielzeug aus. Die Mine ist 3,5 Kilometer lang, 1,5 Kilomter breit und 360 Meter tief. Geplant ist einer weiter Ausbau auf eine Fläche von 3,9 x 1,6 Kilometer und eine Tiefe von 500 Meter. Seit 1893 wurden mehr 50 Mio. Unzen Gold, entspricht etwa 1.550 Tonnen, gefördert. Aber vermutlich hat eigene Schusseligkeit unseren Besuch verhindert: Uns ist nicht bewusst, dass es mittlerweile auch in W.A. Sommer- und Winterzeit gibt - daher geht unsere Uhr eine Stunde nach. Statt um 8.30 sind wir erst um 9.30 Uhr an der Touristinfo - allerdings bemerken wir falsche Uhrzeit erst am nächsten Tag...

Anschließlich fahren wir ins Nachbarstädtchen Boulder. Dort besichtigen wir eine örtliche Kunstausstellung - unter anderem mit eindrucksvollen Bildern der Aboriginals.

Zurück in Kalgoorlie - erstmals teilt sich die Gruppe. Internet-Cafe, Shopping und bei mir bei ein Arzt-Quickie wegen meiner Wunden stehen an. Für mich gibt es Lunch beim "Dome", eine Cafe-Kette in Westaustralien. Ich genieße einen leckeren frischen Salat. We3lch Wohltat nach den Büchsen der vergangenen Tage. Außerdem lassen wir den Schlauch des kaputten Reifen wechseln.

Am Abend feiern wir Karstens Geburtstag nach: mit Burgern und Bier im Exchange-Hotel. Die Bar ist weniger für ihre Live-Musik bekannt als dafür, dass die Mädels an der Bar zu späterer Stunde spärlich bekleidet sind. Beim Bier spielen wir noch einige Partien Billiard - aber gegen die austrainierten Einheimischen haben wir keine Chance.

Tag 24 – Sa, 10.11.08: Kalgoorlie - York

Heute steht ein langer Fahrtag an: Dank Susanna sind wir auf eine Schaffarm bei York eingeladen. Susanna kennt die Besitzer gut. Abends können Uta, Karsten und Hannes einen Freund der Familie bei der Känguru-Jagd begleiten. Ich verzichte. Anschließend genießen wir ein leckeres BBQ - aber nicht mit dem frischen Roo.

Tag 25 - So, 11.11.08: York - Fremantle

Mit einer kurzen Tour über die Farm starten wir in den Tag. Danach dürfen wir miterleben, wie die jungen Lämmer ihre Schwänze verlieren... Die Betreiber erklären uns, dass es zwar schmerzhaft sei, für die Tiere aber auf Dauer weniger schmerzhaft sei als wenn es ständig Entzündungen gibt. Wir helfen zunächst beim Zusammentreiben. Die martialische Prozedur ist durchaus putzig anzuschauen.

Am frühen Mittag fahren wir weiter nach Fremantle am Indischen Ozean. Mit Mühe finden wir einen Campingplatz. Nachteil: Fliegen stürzen sich in unser Essen. Abendlicher Spaziergang an den Strand.

Tag 26 - Mo, 12.11.08: Perth

Souvenir-Shopping in Perth: Wir stürmen die Innenstadt. Dann suchen wir einen neuen Campingplatz und finden einen schönen im Norden, nicht weit von Strand und Aquarium entfernt.

Den Nachmittag verbringen wir bei Rudi Wenzel. Er hat die CSR schon fünf Mal erlebt. Wir tauschen unsere Erlebnisse aus. (Mittlerweile, Juni 2009, ist er überraschend verstorben. Im Januar 2009 hatte ich ihn nochmals in Perth besucht.)

Tag 27 – Di, 13.11.08: Perth

Die Gruppe teilt sich auf. Uta, Karsten und ich fahren nochmals in die Innenstadt. Lunch mit "Bananaprawns" im schönen Restaurant "Halo Cafe" direkt am Bootsableger am San River (Barrack Square). Abends fangen wir an, unsere Lebensmittel an andere Reisende zu verschenken. Die anderen fahren zurück auf die Schaffarm von Susannas Freunden in York.

Tag 28 – Mi, 14.11.08: Rottnest Island

Ausflug nach Rottnest Island: Die Insel liegt eine knappe Stunde vor der Küste und ist ein Ferienparadies par exzellence. Ihren Namen trägt sie aufgrund der Quokkas - Baumkänguruhs von der Größe einer Ratte.

Trotz der kurzen Überfahrt bin ich froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Im Gegensatz zu vielen anderen Besuchern mieten wir keine Fahrräder, sondern nehmen den kleinen Bus. In einer der vielen Buchten - weißer Strand, türkis-blaues klares Wasser - ein erstes erfrischendes Bad. Anschließend will ich eine andere Bucht erkunden, verpasse aber die richtige Haltestelle. Ich gehe noch ein wenig spazieren und fahre dann an eine Bucht auf der Meerseite. Genieße die Ruhe und Einsamkeit, nur drei, vier andere Besucher liegen am anderen Ende. Obwohl die Boote und Busse voll sind, bevölkern nur wenige Touristen die vielen kleinen und großen Buchten. Die meisten Besucher begnügen sich offenbar mit einer Bundrundfahrt. Ich denke, dass ich keine Quokkas sehen werde. Doch auf dem Weg zur Bushaltestelle habe ich Glück: Als ich nochmals den Rucksack absetze und letzte Fotos machen will, lockt der Duft der Kekse zwei Baumkängurus an! Auch im SB-Lokal im zweitgrößten Ort sehe ich nochmals eines. Auf Rottnest Island könnte man bei der neuen Tour die letzten Tage sehr erholsam verbringen. Es gibt Unterkünfte und Restaurants unterschiedlicher Art und Preislage.

Tag 29 – Do, 15.11.08: Perth

Am vorletzten Tag besuchen wir das noch relativ neue Aquarium im neuen Yachthafen von Perth. Ich finde es beeindrucker als das berühmte Aquarium in Sydney, obwohl hier "nur" die Meeresvielfalt der westaustralischen Küste zu sehen ist. Im angeschlossenen Shopping-Center entdecke ich endlich die von uns schon lange gesuchten Fleece-Jacken mit Australien-Symbolen.

Ich finde am Strand noch ein nettes Lokal und relaxe bei einem letzten, allerdings sehr windigen Strandspaziergang.

Abends treffen wir uns wieder - jetzt schon auf einem Campground in der Nähe des Flughafens. Susanna, Rene und Hannes sind zurück von ihrem Abstecker nach York. Sie waren nochmals auf die Farm gefahren, um das Scheren der Schafe zu erleben und dabei zu helfen.

Wir verschenken weiter Lebensmittel. Da viele Reisende hier ebenfalls ihren Schlusspunkt ihrer Reise haben, ist das nicht ganz einfach.

Tag 30 – Fr, 16.11.08: Fremantle

Ich verschlafe! Alle anderen sind schon wach. Zufällig treffe ich Uta und Karsten auf dem Ausflugsdampfer nach Fremantle wieder. Fremantle Markets soll so toll und spektakulär sein - ich finde es eher langweilig. Der Capuccino-Strip mit vielen Cafes ist nett anzuschauen. Besuch im "WA Maritime Museum Shripwreck Galleries" und in einigen Galerien mit Aboriginal-Kunst. Lunch in einem Fischlokal ("Gosch" auf Sylt lässt grüßen) am Hafen. Warum haben wir 2001 das Lokal nicht entdeckt und haben seinerzeit bei McDonalds (allerdings mit Blick aufs Meer) gegessen. Ich laufe am wieder am "Roundhouse" vorbei, dem ersten zivilen Gefängnis von WA mit winzigen Zellen (war 2001 "drin") und erbaut im Jahr 1831.

Auf dem Rückweg nach Perth kaufe ich schon Landkarten für die nächsten Touren (u.a. Westaustralien und Tasmanien) und besorge Bücher für den AustralienWineStore in Kelkheim bei Frankfurt. Und nun heißt es packen!

Verkehrschaos! Karsten, Uta und ich verfehlen uns auf dem Campground. So fahre ich nochmals allein zurück in die Innenstadt und trinke ein Abschiedsbier bei BobbyDuzzler. Für die letzte Nacht gönne ich mir ein festes Bett in einer Cabin!

Tag 31 – Sa, 17.11.08: Perth - Singepur

Ein letztes gemeinsames Frühstück. Wir säubern die Autos und haben bald keine Lust mehr. Die Überreste der Milch sind nur schwer zu beseitigen. Die letzten Lebensmittel deponieren wir in der Campingküche.

Wir setzen Rene, Susanna und Uta samt Gepäck am Airport ab und suchen die Mietwagenstation. Nicht nur, dass bei meinem Auto ein hinteres Blinkerlicht schon lange nicht funktioniert und mich ständig zum Verkehrshindernis werden lässt. Jetzt sind auch noch Batterien im Funkgerät leer. Die Übergabe gestaltet sich problemlos. Allerdings müssen wir eine Endreinigung bezahlen. Das ist aber ok. Wir erfahren, dass TCC einige Totalschäden zu verkraften hatte. Die Autos haben sich aber nicht auf Pisten wie der Canning Stock Route überschlagen, sondern auf normalen Teerstraßen.

Problemloser Check-in bei Qantas. Allerdings muss ich bei der Sicherheitskontrolle meinen kompletten Rucksack ausräumen: Videokamera, Fotoapperat, Satelitten-Telefon, mobile Festplatte, GPS-Navigationgerät und so weiter.

Mit leichter Verspätung und guter Sicht starten wir nach Singapur.

In Singapur angekommen heisst es: Weiterflug nach Frankfurt um zwei Stunden verspätet. Wie ärgerlich. Und selbst, als wir schon an Bord sind, wird noch eine weitere Stunde am Flieger gewerkelt.

Tag 32 – So,1 8.11.08: Singapur - Frankfurt

Wir landen mit drei Stunden Verspätung in Frankfurt bei Nieselregen und Nebel.

Erfolgreich haben wir die Canning Stock Route bezwungen! Im Gegensatz zu allen übrigen Reisen - egal ob Australien oder anderswo - möchte ich die CSR nicht nochmals machen - zumindest nicht komplett, sondern nur den landschaftlich etwas abwechslungsreicheren Abschnitt von Well 1 bis Well 33, vor allem den Besuch in Calvert Range will ich nachholen. Allerdings sind die Reise-Eindrücke auch durch andere Themen überlagert. Denn die Erholung der Reise war zwei Stunden nach der Landung in Frankfurt wieder dahin.

Daher: Leider hat es aus beruflichen und privaten Gründen lange gedauert, bis der Reisebericht heute - am 24.9.2008 und in einer Korrektur-gelesenen Fassung am 22.6.2009 - endlich fertig ist.

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